Digitalstrategie

Medien und Kommunikation: Was kommt 2024?

von Franziska Bluhm am 11.01.2024

2023 war nicht nur klimatechnisch ein heißes Jahr. Es war ein Jahr von Polarisierung und Konflikten und das Jahr der generativen AI. Doch was erwartet uns in Medien und Kommunikation 2024? Neun Thesen.

1. Druck auf klassische Medienschaffende steigt. 

Was Medienschaffende in 2024 beschäftigt, dazu hat das Reuters Institute gerade Medienmanager*innen aus aller Welt befragt. Zu steigenden Kosten und endlichen Werbeerlösen kommen stagnierende Aboerlöse hinzu. Mit dem weiter sinkenden Traffic von Social Media verschwindet eine weitere wichtige Säule, wie Websites Reichweite und potenzielle Kund*innen gewinnen konnten. 

Zudem wird 2024 ein politisches und journalistisch relevantes Jahr. Publisher sollten daher Strategien entwickeln, nachrichtenmüde Menschen (wieder) zu erreichen.

2. Suchmaschinenoptimierung wird sich verändern.

Schon jetzt ist das Suchmaschinenoptimierungsbusiness kein einfaches. Durch die zunehmende Nutzung von generativer KI ist es nicht einfacher geworden. Und Google und Co. arbeiten gleichzeitig daran, das Sucherlebnis für die Nutzenden noch besser zu machen, sodass Medienschaffende zu Recht befürchten, dass noch weniger Menschen auf ihre Links klicken werden. 

3. Echte Verbindungen sind das neue Abo-Modell.

Die Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte stagniert seit Jahren. Das Potenzial des klassischen Abomodells ist langsam erschöpft. Und wenn Nutzende bereit sind, Geld zu zahlen, wollen sie auch etwas Gutes tun, wie eine neue Studie belegt. Wer das nutzt und gleichzeitig in den Aufbau nachhaltiger Beziehungen investiert, wird im Digitalen deutlich erfolgreicher sein: Mitgliedschaft statt Digital-Abo.

4. Direkte Kommunikationskanäle kommen.

In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Reichweite oder Kund*innen über Social Media langfristig zu binden, rücken direkte Kommunikationskanäle und Reichweiten wieder in den Fokus. Kein Wunder, dass sich gerade viele mit Whatsapp-Channels oder Instagram-Kanälen beschäftigen. Die Kunst besteht hier darin, nicht nur zu senden, sondern Wege zu finden, echte Kommunikation aufzubauen. 

5. Noch mehr Newsletter in der Inbox

Wenn es um direkte Trafficquellen für Webseiten oder den Aufbau langfristiger Beziehungen geht, werde ich nicht müde, immer wieder zu betonen, wie erfolgreich Newsletter hier eingesetzt werden können. Und die stetig sinkenden Möglichkeiten, über Social Media Menschen nachhaltig zu binden, bringen mich dazu, das auch in dieser E-Mail zu tun.

6. Generative KI für die Personalisierung von Inhalten

Klingt eigentlich nach einem No-Brainer, aber ich denke, dass wir hier in den kommenden Monaten mehr und mehr Beispiele sehen werden.

7. Threads, LinkedIn und TikTok 

Die Diversifizierung der Social-Media-Nutzung wird weiter voranschreiten und natürlich gibt es nicht DIE Twitter-Alternative, zumal Twitter für die meisten Kommunikator*innen und Medienschaffenden ohnehin nie DER relevanteste Kanal war. Threads wird sich etablieren, LinkedIn und TikTok werden weiter wachsen und noch relevanter werden.

8. Einzigartigkeit sichert die Zukunft.  

Oder um es mit Oscar Wilde zu sagen: "Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." Wär das nicht für viele ein gutes Motto für 2024? 

9. Fachkräftemangel trifft Kommunikations- und Medienbranche.

Schon jetzt ist es für viele Unternehmen nicht einfach, offene Stellen zu besetzen. Das liegt auch daran, dass viele Unternehmen nicht mehr als attraktiv eingestuft werden. Wer in den vergangenen Jahren in Employer Branding investiert hat, wird hier sicherlich noch besser abschneiden. Doch wenn das Branding die Realität nicht spiegelt, gibt es auch hier ein Problem. Es braucht also nicht nur eine Investition in das Branding, sondern in die Unternehmenskultur.

Fehlt was? Du siehst das komplett anders? Dann lass uns diskutieren!

(Dieser Text ist in ähnlicher Form in meinem wöchentlichen Newsletter "Post von Franziska Bluhm" erschienen. Hier kannst du ihn abonnieren.)

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Über die Autorin

Franziska Bluhm

Franziska Bluhm

Telefon: 0170 – 300 3671

E-Mail: post@franziskabluhm.de

Franziska Bluhm gehört zu den renommiertesten Medien- und Digitalprofis in Deutschland, mit mehr als 18 Jahren Führungserfahrung in unterschiedlichen deutschen Medienunternehmen - über Handelsblatt und WirtschaftsWoche, Rheinische Post und BILD. Sie unterstützt und begleitet Unternehmen und Redaktionen, gibt Trainings und Coachings, moderiert und hält Vorträge.

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