Social MediaDigitalstrategie
Verlinken auf Social Media - und was noch funktioniert
von Franziska Bluhm am 07.05.2025

Es ist schon eine ganze Weile her, da waren Social-Media-Plattformen wie Facebook wahre Traffic-Schleudern. Vor allem Newsrooms großer Medienmarken haben davon enorm profitiert - Social-Traffic war einmal eine relevante Quelle, Menschen auf ihre Website zu locken. Auch Unternehmen, konnten sich darauf verlassen, Social-Media-Kanäle waren sehr gut darin, Inhalte zu verbreiten und Zielgruppen auf die eigene Website zu bringen. Diese Zeiten sind noch nicht vorbei, doch es ist über die vergangenen Jahre deutlich schwieriger geworden.
Links? Eher unerwünscht.
Ob Instagram, TikTok oder X: Die meisten Plattformen mögen keine externen Links. Sie wollen Nutzer möglichst lange im eigenen Kosmos halten, logisch aus ihrer Sicht. Für alle, die jedoch auf Website-Besuche, Leads oder Conversions angewiesen sind, ist das ein echtes Problem.
Übersicht: Wie Social-Plattformen mit Links umgehen (Stand: Mai 2025)

Trotzdem unverzichtbar in jeder Kommunikationsstrategie: Social Media
Auch wenn direkte Links aus Social Media oft blockiert, versteckt oder abgewertet werden – es gibt erprobte Wege, trotzdem Website-Traffic zu generieren. Entscheidend ist, Plattformlogiken zu verstehen und die Nutzer mit etwas Geduld über Zwischenstationen zur eigenen Seite zu führen. Hier sind neun Wege, die funktionieren.
1. Die Linkmöglichkeiten so nutzen, dass sie funktionieren
Gerade auf Instagram (aber auch auf Facebook oder TikTok in Ansätzen) lohnt es sich, die von der Plattform vorgesehenen Wege zur Verlinkung gezielt auszureizen – statt sie zu „umgehen“. Ein gutes Beispiel liefern Medienmarken, die Instagram als Zwischenschritt in der Beziehung zu ihren Nutzer*innen verstehen: Mit dem Ziel, dass Menschen ihren Accounts folgen, generieren Reichweite über visuelle starke Posts und Reels. Im zweiten Schritt "trainieren" sie ihre Follower*innen mit regelmäßigen Stories, mit aktuellen Nachrichten, Hintergründen oder Tipps, dass es bei ihnen aktuelle Inhalte mit Links finden. Das funktioniert, weil hier auf Vertrauen und Gewohnheit gesetzt wird ("In den Stories finde ich immer was Aktuelles") und es eben nicht wie platte Werbung wirkt. Ergebnis: So kann es auch via Instagram gelingen, Social-Media als Trafficquelle zu nutzen, bzw. sogar zu höheren Conversions in Newsletter- oder Abo-Angeboten führen.
2. "Link in Bio" optimal nutzen
Die meisten Plattformen (Instagram, TikTok, X) erlauben nur einen einzigen Link im Profil. Damit dieser eine Link sein volles Potenzial entfalten kann, lohnt es sich, ihn zu einem Mini-Hub auszubauen: Mit Tools wie z.B. Linktree oder einer Seite auf der eigenen Website lassen sich mehrere Angebote elegant bündeln. Dieser Bio-Link ist im besten Fall mobil optimiert, übersichtlich und klar strukturiert.
3. Content, der neugierig macht
Die Inhalte im Profil müssen so gestaltet sein, dass er beim Publikum Fragen aufwirft oder Probleme anreißt, die man nur über den Link beantworten kann. Spannung erzeugen, Mehrwert ankündigen, der direkt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe einzahlt, erhöhen die Bereitschaft auf "Link in Bio" zu klicken. Allerdings gilt hier: Wer im Posting vergisst, Mehrwert zu bieten, dem wird es nicht gelingen, Menschen davon zu überzeugen, mindestens zwei weitere Klicks zu machen.
4. Calls-to-Action bewusst und wiederholt platzieren
Viele Betreiber von Social-Media-Accounts, insbesondere Medien und Journalist*innen, aber auch Wissenschaftler*innen setzen meist eher vage oder generische Aufrufe. Doch wer wirklich Menschen dazu bewegen will, z.B. einem Link-in-Bio-Aufruf zu folgen, der muss klare Handlungsaufforderungen kommunizieren, die einen echten Mehrwert versprechen. Und nicht nur einmal, sondern immer wieder, da die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass alle Follower*innen den einen Aufruf gesehen haben.
5. Content-Serien mit Cliffhanger-Charakter
Es kann sich lohnen, kleine Serienformate zu erstellen, z. B. „Teil 1–3“ auf Instagram oder TikTok, die ein Thema stufenweise aufbauen – und im letzten Teil auf die Website verweisen. Zum Beispiel so: "Das waren 3 Tipps – den Bonus-Tipp mit vollständiger Anleitung findest du auf meiner Website (Link in Bio)."
6. Exklusivität motiviert zum Klick
Wenn es gelingt, die Website zu etwas Besonderem zu machen, dann sind Menschen auch eher bereit, einem Aufruf zu folgen. Passende Angebote könnten Sonderrabatte, Freebies (z.B. Checkliste, Whitepaper, E-Books), ein Webinar oder andere kreative und nützliche Sonderaktionen sein.
7. Bedürfnisse wecken, die DMs nutzen
Was nutzen die Menschen am meisten bei Instagram? Die Direktnachrichten. Und was machen viele Creator, wenn sie auf ihre Angebote auf die Website hinweisen wollen? Die Direktnachrichten. In Reels und Postings wecken Sie Bedürfnisse, die dann mit einem "Schreib mir eine DM, dann schick ich dir XY" enden. Das sollte man nutzen.
8. Cross-Plattform-Strategien gezielt entwickeln
Unter Punkt 1 habe ich beschrieben, dass man die möglichen Verlinkungen auch gezielt und effizient nutzen sollte. Genauso gilt es, die Plattformen an sich dafür zu nutzen, wofür sie besonders gut geeignet sind. So eignen sich TikTok, LinkedIn und Instagram natürlich sehr, grundsätzlich für die eigene Markenbekanntheit zu sorgen, YouTube neben der Bekanntheit auch für vertiefende Inhalte zu nutzen und gezielt Absprünge zu nutzen, um die dort geschaffenen Kontakte enger zu binden (z.B. mit einem Newsletter) oder zu Kunden zu machen (auf der Website).
9. Retargeting & Ads als Ergänzung
Organische Reichweite ist super und wichtig - wer gezielt Website-Besuche will, kann Social-Media-Plattformen nutzen, um über z.B. Retargeting-Anzeigen frühere Besucher*innen zurückzuholen oder über sogenannte Traffic-Kampagnen gezielt auf Landingpages, Angebote oder Abos zu verlinken. Selbst mit kleinem Budget lassen sich bereits gezielt Besucher aufbauen.
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Über die Autorin

Franziska Bluhm gehört zu den renommiertesten Medien- und Digitalprofis in Deutschland, mit mehr als 18 Jahren Führungserfahrung in unterschiedlichen deutschen Medienunternehmen - über Handelsblatt und WirtschaftsWoche, Rheinische Post und BILD. Sie unterstützt und begleitet Unternehmen und Redaktionen, gibt Trainings und Coachings, moderiert und hält Vorträge.
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