StrategieKommunikation

Spielen kommunizieren lernen - am Beispiel von Cabo

von Franziska Bluhm am 06.02.2025

Kaiser Claudius, ein römischer Herrscher, liebte es Backgammon zu spielen, was sogar durch eine Wandmalerei in Pompeji belegt ist. Das japanische Spiel Go war Pflicht für Samurai, weil es Konzentration, Geduld und taktisches Vorausdenken trainiert. Und 1779 schrieb Benjamin Franklin in seinem Essay "The Morals of Chess", wie sehr ihm das Spiel Weitsicht, Geduld und Vorsicht gelehrt habe. 

Vom Spielen kann man jede Menge lernen. Deshalb haben wir in unserer Familie in den vergangenen Wochen sehr viel Cabo gespielt, ein Kartenspiel, schon ein paar Jahre alt. Unser Haushalt ist seit Weihnachten in seinem Besitz und natürlich spielen wir es so exzessiv, weil wir alle etwas lernen wollen. Fürs Leben! Für den Job! 

Wenn ich es auf das beziehe, was ich beruflich mache, kann ich mit Fug und Recht behaupten: Cabo zeigt auf spielerische Weise, dass es eben auf eine gute Strategie ankommt: mit den richtigen Inhalten, gutem Timing, einer hervorragenden Beobachtungsgabe und der Flexibilität, sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen. Ich präsentiere: Sieben Lehren aus dem Spiel Cabo für erfolgreiche Kommunikation – sei es im professionellen wie im privaten Kontext.


1. Aktiv zuhören und beobachten

In Cabo kommt es darauf an, genau zu beobachten, welche Karten die Mitspielenden nehmen oder ablegen und wohin.

Wer erfolgreich kommunizieren will, muss aktiv zuhören, bevor er oder sie spricht und genau beobachten, wie das Gegenüber formuliert. So kann man effektiver auf Bedürfnisse, Stimmungen und Meinungen eingehen und die eigenen Ziele erreichen.


2. Gezielte Weitergabe von Informationen

Im Spiel musst du entscheiden, wann du Informationen offenlegst oder doch noch zurückhältst, um einen Vorteil zu haben.

Wer erfolgreich strategisch kommuniziert, wägt ab, welche Informationen wann und wie geteilt werden, z. B. in Verhandlungen oder auch Kampagnen.
 

3. Klare Kommunikation

Wenn man "Cabo!" ruft, muss dies unmissverständlich geschehen – sonst kann es zu Verwirrung führen.

Präzise, einfache und verständliche Sprache ist entscheidend. Missverständnisse entstehen oft durch unklare Botschaften.
 

4. Timing ist alles

In Cabo musst du den richtigen Moment abwarten, um Karten zu tauschen oder "Cabo!" zu rufen.

In der Kommunikation kann der Zeitpunkt einer Nachricht oder Botschaft den Erfolg beeinflussen – besonders klar wird das in der Krisenkommunikation, in aktuellen Lagen oder auch schon im ganz alltäglichen Teammeeting.


5. Flexibel sein

Mein jüngster Sohn ist der König des Bluffens, der andere liebt es, die Kamikaze-Strategie zu fahren, andere wiederum spielen eher klassisch und arbeiten daran, ihre Punkte zu reduzieren – am Ende heißt es, flexibel bleiben.
Eine gute Kommunikationsstrategie lässt zu, bei unvorhersehbaren Ereignissen kein Chaos ausbricht. Zuhören, Signale wahrnehmen, auf das Gegenüber eingehen, Tonalität, Argumente und Kanäle anpassen - darauf kommt es an.

6. Risiken managen

Manchmal ist es besser, eine Karte nicht zu tauschen, um kein Risiko einzugehen.

Jede öffentliche Aussage kann Konsequenzen haben. Wer genau abwägt, welche Botschaften nach außen gehen können und welche eher intern relevant sind, ist klar im Vorteil.

7. Die Macht der nonverbalen Kommunikation

In Cabo kann Mimik und Verhalten Hinweise auf die Karten der Mitspieler geben.

Wenn immer wir mit Menschen umgehen: Körpersprache, Tonfall und Gestik sind oft genauso wichtig wie Worte – und das gilt nicht nur im persönlichen, sondern auch im digitalen Rahmen.

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Über die Autorin

Franziska Bluhm

Franziska Bluhm

Telefon: 0170 – 300 3671

E-Mail: post@franziskabluhm.de

Franziska Bluhm gehört zu den renommiertesten Medien- und Digitalprofis in Deutschland, mit mehr als 18 Jahren Führungserfahrung in unterschiedlichen deutschen Medienunternehmen - über Handelsblatt und WirtschaftsWoche, Rheinische Post und BILD. Sie unterstützt und begleitet Unternehmen und Redaktionen, gibt Trainings und Coachings, moderiert und hält Vorträge.

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